Eine spannende Woche liegt hinter den Jugendlichen, die vom 23.-27.08.2021 beim j.i.z.-Sommercamp 2021 des Vereins für Integration, Beschäftigung und Soziales e.V. (IBS) dabei waren, um viele Einblicke in die Berufswelt vor der Haustür zu bekommen. In kleinen Workshops z.B. beim Bemalen des windkraftbetriebenen Leuchtturms oder beim Schmieden packten sie selbst mit an.
Das diesjährige Sommercamp im Projekt des jugend.innovations.zentrum (j.i.z.) fand unter dem Motto “Strukturwandel ahoi -Digitalisierung und Energiewende als Chance für den Süden Sachsen-Anhalts” statt. 12 Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren tüftelten dieses Jahr an dem neuen Projekt, einem funktionstüchtigen Windrad mit Ladestation, mit. Aber auch an den Projekten der Vorjahre wie das Solarboot, den Solarleuchtturm und dem Elektroauto wurde weiter gewerkelt. Darüber hinaus gab es Tretbootfahren, Bowling, gemeinsames Kesselgulasch-Kochen, Berufe-Activity zur Entspannung. Dabei wirkt die BTH GmbH als Kooperationspartner, um die Workshop-Inhalte in den Werkstätten und den Ablauf mit Personal zu unterstützen.
Strukturwandel bei Betriebsbesichtigung von Romonta im Braunkohletagebau Amsdorf erleben
Das Thema Strukturwandel wurde im diesjährigen j.i.z.-Sommercamp vor allem durch die Betriebsbesichtigung des Unternehmens Romonta im Seegebiet Mansfelder Land und dessen Braunkohletagebau Amsdorf am Mittwoch deutlich. Das Unternehmen mit einer nahezu 100-jährigen Tradition in der Braunkohleveredelung gewinnt fossile Wachse aus der abgebauten Braunkohle. Diese Rohmontanwachse sind wichtige Bestandteile für Straßenasphalt, Schuhcremes, Polituren, Schmierstoffe, das Gießereiwesen sowie die Farbträger in Kohlepapieren und wird in die ganze Welt exportiert. Zur Erhaltung des Standortes wird an Projekten gearbeitet, um die Wachsproduktion uneingeschränkt ohne Verbrennung von Braunkohle fortzusetzen.
Volker Großpietsch, stellv. Chefingenieur Bergbau, selbst Urgestein bei Romonta, erklärte den Jugendlichen geduldig und anschaulich die Arbeitsabläufe und Kreisläufe im unternehmenseigenen Tagebau sowie dessen Perspektiven, wenn in 2035 alle verfügbare Braunkohle abgebaut ist. Von einem schon errichteten Solarfeld mit Stromeinspeisung ins Netz, der Forschung zur Gewinnung von Wachs aus nachwachsenden Rohstoffen und der Errichtung einer neuen Anlage zur Erzeugung von notwendiger Wärme und Energie aus Siedlungsabfällen für die Wachsproduktion sind schon einige Weichen auch für eine grünere Perspektive gestellt. Um den Strukturwandel zu schaffen sucht auch Romonta dieses Jahr z.B. nach folgenden Auszubildenden:
- Elektroniker/in für Betriebstechnik
- Chemikant/in
- Chemielaborant/in
- Industriemechaniker/in
- Kaufmann/-frau für Büromanagement
Auch wenn die Teilnehmenden des j.i.z.-Sommercamp größtenteils dafür noch zu jung waren, wurde z.B. die Verantwortung von Baggerfahrern im Tagebau mit Erstaunen quittiert. Vielleicht erfüllt sich doch der bzw. die eine oder andere einen Kindheitstraum.
Highlight vom j.i.z.-Sommercamp 2021 zum Abschluss: Solarbootfahren mit Bürgermeistern auf dem süßen See
Mit Petrus Segen eines Sonnenlochs wurden am Donnerstag die Projektergebnisse des j.i.z.-Sommercamps 2021 im Seesportclub Seeburg e.V. am Nordufer des süßen Sees präsentiert. Unter den geladenen Gästen und moralischen Unterstützern der Jugendlichen zählten u.a. Norbert Schulze, stellvertretender Bürgermeister der Lutherstadt Eisleben, Dirk Fuhlert, Bürgermeister von Hettstedt, Norbert Born, Bürgermeister der Verbandsgemeinde „Mansfelder Grund – Helbra“, Kathrin Tarricone, Mitglied des Landtages der FDP-Fraktion, Thomas Gebhardt, Verantwortlicher für Berufsorientierung der Agentur für Arbeit Mansfeld-Südharz sowie Christin Hachmeister-Hübner, Leiterin des Schul- und Sportamtes des Landkreises Mansfeld-Südharz. Albrecht Witte, Vorstand des IBS e.V. und Projektleiter des jugend.innovations.zentrums hieß die Gäste herzlich willkommen und umriss die Projektinhalte kurz.
Unter Beifall der Gäste drehte sich das neue Windrad, welches den von den Jugendlichen angemalten Leuchtturm sowie das Elektroauto mit Energie versorgte. Als Highlight fand eine Fahrt mit dem Solarboot auf dem süßen See bei gutem Seegang statt. Für rund eine halbe Stunde saßen Bürgermeister und Jugendliche “in einem Boot” und die Gäste fragten interessiert nach Aufgaben der Jugendlichen im Projekt und Berufsvorstellungen.
Zum Abschluss präsentierten die Jugendlichen selbst den Gästen bei Kaffee und selbst gemachtem Kuchen noch einmal die ereignisreiche Woche in einer PowerPoint-Präsentation, was mit begeisterndem Applaus quittiert wurde. Für den Rest des Tages konnten die Jugendlichen noch weiterhin im Workshop das “Schmieden wie im Mittelalter” ausprobieren und sich als Andenken ein Eisenherz selbst herstellen.
Als nächsten großen Meilenstein sieht Albrecht Witte die Ausweitung des Projektes auf den Burgenlandkreis an.
Zu den Sponsoren des j.i.z. gehören: